Unsere Liturgie

Tag für Tag stehen wir gemeinsam vor Gott - im kirchlichen Stundengebet, in der Meditation und Kontemplation, in unserem persönlichen Beten. Durch unser gemeinsames Gebet empfängt unser persönliches Beten Inhalt, Reichtum und Größe. In der Eucharistie versammeln wir uns um den Tisch des Wortes und des Brotes und wissen uns mit der Gemeinschaft der Weltkirche und allen Schwestern und Brüdern unserer Geschichte verbunden. In der eucharistischen Anbetung öffnen wir uns der Gegenwart Gottes, der uns schaut in unserer Wirklichkeit. Wir stehen stellvertretend für alle Menschen vor Ihm und bergen die Welt in seiner Liebe. Von Jesus Christus angesprochen, lernen wir immer mehr, uns von Ihm, den Mitschwestern und unseren Nächsten lieben zu lassen und zu lieben.


Unsere liturgischen Zeiten

Laudes - Morgenlob

"Herr, öffne meine Lippen", mit diesen Worten beginnen wir täglich nach einer Zeit der Stille den Tag. Der frühe Morgen hat seine eigene Prägung. Das Leben erwacht neu. Etwas Ursprüngliches, Frisches und Unverbrauchtes, etwas Unberührtes ist spürbar.
Der Lobgesang am frühen Morgen ist wie ein Einatmen des Lebenshauches GOTTES: Leib und Seele sind nach dem Schlaf empfänglich für die Fülle, die Er schenken will. Der Morgen ist Frühling, ist Neugeburt, ist Anfang.
Es ist die Stunde der Dankbarkeit.
Der hl. Basilius sagt über diese Morgenstunde: "Die Morgenhore soll mit den ersten Regungen unserer Seele und unseres Geistes GOTT geweiht sein. Wir sollen nichts unternehmen, ehe wir im Gedanken an GOTT froh geworden sind (Psalm 77,4).

Sext - Mittagslob

Der Tag mit seinen Ansprüchen und Herausforderungen wird unterbrochen. Im Zenit der Zeit lenkt der zu Beginn gesungene Hymnus den Blick auch auf die Krisen und Gefahren unseres Lebens: die Hitze des Tages, die Glut der Leidenschaft, Hass und Streit. In Christus erhält alles eine entsprechende Ordnung.

Vesper - Abendlob

Wenn die Dämmerung sich über die Erde legt und die Dunkelheit Städte und Dörfer allmählich einhüllt, stimmt die Kirche ihr Loblied an auf das Licht der Welt. Das Abendlob lädt zur Versöhnung ein.

Eucharistiefeier

Die tägliche Eucharistie ist der Höhepunkt, buchstäblich die Hoch-Zeit unseres täglichen Lebens. Wir feiern das absolute Geheimnis der Gegenwart GOTTES unter uns, im Wort und in den Gestalten von Brot und Wein. Unser Alltag wird Fest, wird hineingenommen in das österliche Geheimnis. Hier ist die Quelle der Kraft, des Lebens GOTTES, aus der all unser Tun entspringt und in die alles zurückfließt und verwandelt wird.

Lass mich die Eucharistie nicht nur feiern, lass sie mich leben.

Klaus Hemmerle