Woche 3 - Wandeln

19. Tag - Mittwoch, 06.06.2018

Schöpfungsverantwortung

Welch eine Überraschung heute morgen im Pavillon in Monbachtal: Rita und Klaus waren wieder da, um mit uns zu pilgern. Ebenso war Martina dazu gekommen, die ebenfalls einen Tag mit uns unterwegs sein wollte.
Während die frischen Pilger voller Tatendrang waren, hätten die "alten" Pilger nichts dagegen gehabt, noch einen Tag im sehr schönen Christlichen Gästehaus Monbachtal zu verweilen.


Aber so machten wir uns auf den Weg und nahmen dabei alle mit, die mit einem Handicap ins Leben starten, die 120 Kindergartenkinder von Martina, Roman und Michael, alle diejenigen, die ohne Kraft, Energie und Vertrauen sind.
Für alle Kinder, die in ihrer Kreativität und Energie gebremst werden, alle, die Verantwortung in Kindergärten, Schulen und weiteren Einrichtungen tragen, Sr. M. Scholastika und den Generalrat.

Wir ließen uns von Psalm 84 inspirieren und gingen mit dem Impuls, inwiefern wir Verantwortung für die Schöpfung übernehmen. Passend dazu durchwanderten wir das Monbachtal mit seinem verwunschenen Bachlauf und den wildromantischen Steinen und Felsen. Was für ein angenehmer Start in den Pilgertag!

Einen kurzen Zwischenstopp gab es bei der Wendelinkapelle unterwegs, ehe es dann weiter ging in Richtung Mittagspause. Hier zeigte sich, dass die Planung am Reißbrett dann doch für Überraschungen sorgen kann: Der in der Karte eingetragene Picknickplatz war gar nicht vorhanden, Sr. M. Johanna auch an einer anderen Stelle.
Also noch einmal 2,7 km durchs Würmtal laufen, um zu einem wirklichen Picknickplatz zu kommen. Hier wurde deutlich: Pilgern heißt auch, durchhalten, aushalten und manchmal einfach nur Schritt für Schritt zu denken und den Schmerz willkommen zu heißen.
Umso angenehmer dann die Erkenntnis: Nach der Mittagspause sind es nur noch knappe 6 km zu laufen für heute!
In der Messe, die wir am Picknicktisch feierte, machte Benedikt uns darauf aufmerksam, dass die Aussage Jesu "Gebt Gott, was Gottes ist" auch bedeutet, mit seiner Schöpfung verantwortungsvoll umzugehen. Ja, sie ist uns anvertraut, wir dürfen von ihr profitieren, aber wir müssen sie auch pflegen und bewahren.
Gestärkt an Leib und Seele liefen sich die letzten Kilometer auf dem Ostweg nach Pforzheim gleich viel leichter und vor einem gemeinsamen Abschlussbier und Abendessen fand die Abschlussrunde im Goldenen Tor von Pforzheim statt, verbunden mit der Frage, inwiefern wir heute vergnügt waren.

Für die Tagespilger war es ein großes Vergnügen, heute dabei gewesen zu sein, manche waren vergnügt, als sie endlich die Mittagspause machen konnten, dass das Frühstück so wunderbar war, der Weg durchs Monbachtal so beeindruckend und dass wir heute mit einer so schönen Gruppe unterwegs waren. Dass Pilgern aber eben nicht nur ein Zuckerschlecken ist, wurde am Abend deutlich, als wir unsere Pension bezogen und feststellen mussten, dass in einem Zimmer das Badezimmer gar nicht benutzt werden konnte. Nach so einem Tag und so wehen Füßen freut man sich doch auf die Dusche. Zusammen mit dem dichten Tagesprogramm konnte am Ende des Tages nur ein kühles Getränk in einem Biergarten weiterhelfen.
Nun sind wir gespannt, wie das Wetter wird und beobachten den Himmel und die Wettervorhersage, damit wir morgen am Ende nicht in ein Gewitter kommen.

Denn Gott der HERR ist Sonne und Schild. Nicht versagt er denen Gutes, die rechtschaffen wandeln.

Psalm 84,2