Woche 4 - Dranbleiben

24. Tag - Montag, 11.06.2018

 

lieben loben lachen

Unser Pilgertag begann zu acht vor der Kirche in Gauangelloch. Dort bitten wir um Heilung und Stärkung in den Anliegen von Christoph für seinen Onkel Hermann Josef, von Irmgard für ihre Freundin Beate, von Thomas für Menschen, die Gewalt und Verletzungen erlitten haben, von Bettina für ihre Kinder, für Gabi und in den persönlichen Anliegen unserer Gruppe für unsere Familien und die Arenberger Dominikanerinnen.

Die Dorfstraße, der erste Weg, den wir unter unsere Füße nahmen, war vor unseren Augen frisch geteert worden und uns war gleich klar: für uns wird ein neuer Weg bereitet.
Dann ging es entlang des Europäischen Fernwanderweges 1 durch einen wunderschönen Wald mit riesigen Buchen und Tannen.

Im ersten Impuls ließen wir uns einführen in das Thema „dranbleiben" und gingen dann mit der chassidischen Erzählung „Für wen gehst Du?“ und der Erinnerung daran, für was wir gehen, was uns wichtig und heilig ist, ob wir noch auf der richtigen Spur sind, weiter.
Noch auf der Höhe, im Zugehen auf den Necker hinab, gab uns Elke den Impuls, als Symbol für die Lasten, die wir loswerden möchten, für alte Muster, die ausgedient haben und uns daran hindern, gut im Fluss zu sein, einen Stein auszuwählen. Diesen trugen wir bis an das Ufer, um sie noch auf dieser Seite des Flusses für immer hinter uns zu lassen.

Kurz vor Schlierbach kam uns Ansgar entgegen, der zusammen mit seiner Frau u.a. die Gutleuthofkapelle betreut und uns über die Geschichte und die spirituelle Nutzung dieses Kleinods erzählte.
Sphärische Klänge von Sr. M. Christina an der Orgel und Steffis Gesang erwarteten uns beim Eintreten und ließen uns herrlich erschauern. Hier sprachen wir nun offen aus, was jeder auf dieser Seite des Neckars zurücklassen wollte.
Neben den alten Fresken berührten uns die neueren Kirchenfenster, besonders das Fenster, in dem Jesus heilende Liebe aussendet.

Mit dem Gesang des Gebetes von Bruder Klaus „Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir“ verließen wir diesen heiligen Ort. Die Lasten ließen wir zurück.

Beschwingt und in Leichtigkeit überquerten wir die Brücke, machten Halt beim Hl. Christophorus, dessen Geschichte wir dann im Mittagsimpuls hörten. Sein Dranbleiben am Suchen des richtigen Weges, des wahren Meisters, berührte uns. Ins Fließen kommen wir, wenn wir unserem Herzen folgen und nicht von außen angetragenen Regeln. So wurde Christophorus zum Christus-Träger.

Tapfer erklommen wir nach unserer Mittagsrast den Teltschik-Turm – könnt ihr das Kreuz entdecken?

Eine zweite besondere Begegnung und Ur-Freude hatten wir mit Opa Franz und seinen drei wunderbaren Enkelinnen (Kindergarten und Grundschule), die uns noch 2x wiederbegegneten und die jeweils ein Segenslied sangen. Wir sind von den Kindern gesegnet worden und sie freuten sich über die Armbänder der heilenden Liebe, die wir ihnen umbanden.
Unglaublich, dass sich die dunklen Wolken, die uns ab mittags begleiteten, so leicht von Albrecht mit dem Kreuz vor uns her wegschieben ließen und sie sich erst entluden, als wir gerade unsere Herberge erreicht hatten.

Bei unserer Abendrunde im Wohn-, Essraum wachte eine eindrückliche Figur des Erzengel Raphael über uns und es erschien uns wie ein Wunder, dass wir beim näheren Hinschauen, etwas versteckt auf einem kleinen Täfelchen, die gleichen Worte, die uns gestern in Gauangeloch empfangen hatten, entdeckten: Lieben, Loben, Lachen.

Wir beschlossen den Tag sehr glücklich und dankbar mit dem Lied „Laudate omnes gentes“.
Morgen sind wir unterwegs mit dem Wort Jesus aus dem Johannesevangelium „Bleibt in meiner Liebe“.

Und Du, ..., für wen gehst Du ?

Chassidische Erzählung